27.05.1968: Politologe Peter Tornyos auf dem Garagendach des AStA-Gebäudes

Nachtaufnahme: Ein bärtiger Mann steht mit seitlich ausgestrecktem Arm auf einem Garagendach. Auf der Hauswand hinter ihm steht: „Wieviel Rote plant der (…)?“. RS: handschriftlich: „68-05-27-1“, typographisch aufgeklebt: „27. Mai 1968, nach dem Sturm auf das Germanische Seminar / Politologe Peter Tornyos (1956 aus Ungarn geflüchtet, in regel- / mäßig herausgegebenen privaten Flugblättern ‚Euer Peter‘) auf dem Garagendach des ASTA (sic!)-Gebäudes / bramm“, darunter Stempel mit Copyright und Adresse Binders.

Kommentar

Frühmorgens am 27.05.1968 dringen Studenten in das Germanische Seminar der FU Berlin ein, verbarrikadieren des Eingänge und besetzen es. Sie nennen es in "Rosa-Luxemburg-Institut" um und drücken auf diese Weise ihre Opposition zu den geplanten Notstandsgesetzen aus. Von gemäßigten Studenten gibt es Gegenreaktionen. (vgl. "Das Germanische Seminar der FU besetzt", in: http://www.medienarchiv68.de/dl/208790/3845.jpg.pdf, Die Welt, Nr. 123, 28.05.1968, S. 1, Stand: 13.11.2013) Die heftig umstrittenen Notstandsgesetze erlauben u.a. die Einschränkung von Grundrechten und den Einsatz der Bundeswehr bei politischen Unruhen. Besonders von der Studentenbewegung, die sich Mitte der 1960er Jahre entwickelt hatte, wurden die Gesetze aus Angst vor unkontrollierbarem Machtzuwachs des Staates massiv bekämpft. Trotz der Proteste wurden die Gesetze am 30.5.1968 von der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD verabschiedet. Es existiert kein Negativ!