Nachtaufnahme: Blick auf eine verbarrikadierte Eingangstür. Auf den Möbeln die vor die Tür gestellt wurden, stehen Personen in Rückansicht und schauen nach Draußen. RS: handschriftlich: „68-05-27-1“, typographisch aufgeklebt: „Bramm / Abend des 27. Mai 1968 (Besetzung des Germanischen Seminars) / Verteidiger des ‚Rosa-Luxemburg-Instituts‘ an der hinteren Barrikade nach Abwehr des Sturmes rechter Studenten“, darunter Stempel mit Copyright und Adresse Binders.
Kommentar
Frühmorgens am 27.05.1968 dringen Studenten in das Germanische Seminar der FU Berlin ein, verbarrikadieren des Eingänge und besetzen es. Sie nennen es in "Rosa-Luxemburg-Institut" um und drücken auf diese Weise ihre Opposition zu den geplanten Notstandsgesetzen aus. Von gemäßigten Studenten gibt es Gegenreaktionen. (vgl. "Das Germanische Seminar der FU besetzt", in: http://www.medienarchiv68.de/dl/208790/3845.jpg.pdf, Die Welt, Nr. 123, 28.05.1968, S. 1, Stand: 13.11.2013) Die heftig umstrittenen Notstandsgesetze erlauben u.a. die Einschränkung von Grundrechten und den Einsatz der Bundeswehr bei politischen Unruhen. Besonders von der Studentenbewegung, die sich Mitte der 1960er Jahre entwickelt hatte, wurden die Gesetze aus Angst vor unkontrollierbarem Machtzuwachs des Staates massiv bekämpft. Trotz der Proteste wurden die Gesetze am 30.5.1968 von der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD verabschiedet. Es existiert kein Negativ!